Kreislauf. Wandel. Veränderung.
Lauf der Gestirne. Änderndes Licht. Sinken und Steigen.
Ruhen. Blühen. Reifen. Fallen.
Jahresringe. Schreiten. Zeit.
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Der erste Cäsaren-Monat.
Gewidmet Gaius Julius nach seiner Karriere,
Kalenderreform und anschließenden Ermordung 44 vor Christus
- an den Iden des März.
Geschichte...
Ursprünglich gehörte dieser Monat als mensis quintilis römischer Rechnung,
Jupiter Quintilis, dem Gott-Vater des römischen Pantheon.
Zeit der Getreideernte.
Mit Ernte-, Wald- und Wasserfesten.
Und Spielen für Apollon.
Jupiter und Juno, 'Eltern' des römischen Haushalts, verband confarreatio, das Mehlteilen,
eine exklusive Eheschließung durch den Flamen Dialis, den altrömischen Hohepriester Jupiters.
Dabei teilte das Paar einen Dinkelkuchen.
Hochrangige Ämter wie Vestalin erlangten nur Kindern,
die einer confarreatio stammten.
Bezeichnenderweise war Cäsar bis zu seiner Verfolgung durch Sulla Flamen Dialis.
Das Amt verband große Rechte, Pflichten, Tabus und Restriktionen,
ließ weder Militärdienst noch Abwesenheit von der Stadt zu.
Ohne Sullas Eingreifen wären Weltgeschichte und Lateinunterricht vollkommen anders verlaufen...
... und Identität
Nach seiner Ermordung erhob Cäsars Adoptivsohn Octavian,
von dem wir dann im August hören, Gaius Julius zum Gott.
Er übernahm den Platz des Quirinus, einer altrömischer Gottheit,
für manche Wissenschaftler Verkörperung fruchtbarer Landwirtschaft,
für andere des vergöttlichten Romulus.
Der ja auch mit dem Pflug unterwegs war, um die Stadt Rom zu gründen.
Quirinus Bedeutung schwand.
Die ehrenvolle Bezeichnung 'Quiriten', alteingesessene Bürger Roms, blieb.
...
Bezeichnenderweise kennzeichnen den Hochsommermonat politische Feste.
Independence Day,
us-amerikanischer Unabhängkeitstag mit Barbecue, Volksfesten und Feuerwerk am 4. Juli;
14. Juli, in der französischen Revolution 1789 Tag der Erstürmung der Bastille;
20. Juli, Tag des Gedenkens an den Widerstand,
und einige spätere Eltern der bundesdeutschen Verfassung.
Ansonsten: Hochsommer, Erntezeit. Und Sommerferien!
Schöne Ferienzeit, Allerseits!
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Mittsommer.
Der Juni gehört Juno. Gemahlin Jupiters. Hüterin häuslicher Ordnung. Und römischen Geldes.
Die römische Münzstelle lag in ihrem Tempel.
Und weil ihre Gänse die Stadt lautstark vor Eindringlingen gewarnt hatten,
wurde aus ihr Juno moneta, die Mahnende. Und Geld zu Münzen - und Moneten.
Am 1. Juni beginnt der Sommer. Meteorologisch. Häufig erst kühl und regnerisch.
Gewitter nehmen zu. Schafskälte zieht durch.
Bis zum astronomischen Sommeranfang rund um den 21. Juni werden die Tage länger.
Skandinavien feiert in dieser Zeit Midsummar mit Erdbeeren und großen Krebsessen.
Die Blaubeeren und einheimischen Freiland-Erdbeeren sind endgültig reif.
Und am 24. Juni ist Johannisnacht...
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AK - Morris Dancer, Greenwich, London 2011
Der Mai hat seinen Namen von Maia, einer Erdgottheit wie Bona Dea.
Jedes Jahr opferten ihr in Rom die Priester des Vulcan.
Kirchlich gehört der Monat Maria.
Für Hildegard von Bingen verbindet sie Virginitas und Maternitas.
Unversehrte, unabhängige geistige Kraft und Mutterschaft.
Fruchtbare Zeit
Seit Pessach und Ostern klingen Hochzeitselemente an,
zitieren Salomons Hohes Lied als Liebeslied von Braut und Bräutigam.
Hieros Gamos.
Heilige Hochzeit von Himmel und Erde, Geist und Natur, Seele und G-tt.
Ursprünglich für Hochzeiten tabu,
vielleicht zu nah zum fruchtbaren keltischen Beltaine,
feiern Feste im Mai fruchtbare, freigiebige Natur, Sinnenrausch und Sinnenfülle.
Verdrängt werden daraus Hexennacht mit Schabernack und Ungemach, Verfolgung und Aberglaube.
Weißdorn und Waldmeister
Maikraut findet seinen Weg in die Maibowle, hat erst welk Aroma,
- und macht weniger Kopfweh, wenn die Stiele NICHT in die Bowle reichen.
So gelangt weniger vom Wirkstoff Cumarin hinein.
Der Mainacht folgt der Mai - 'Amaying'.
Maibäume werden aufgestellt. Der Tanz geht weiter.
Seit der Renaissance finden auf den britischen Inseln zu diesem Tag Morris Dances statt.
Grünen und Blühen. Weichender Frost. Wärmere Tage. Frühling reift. Sommer ist nah.
Fama - Fame - Familie
Der Rest des Monats dreht sich um Familie, deren 'Fame' und ' Fama', geteilten Ruf, geteilte Geschichte:
Hochzeiten. Eltern sein. Erwachsen werden. Wachsen und Gedeihen. Wie innen so außen.
May - Family & Fertility
May is named after Maia, most probable goddess of Earth like Bona Dea.
Roman priests of Vulcan used to offer in her annual sacrifices.
Christian liturgy dedicates the month to Our Lady Mary.
Seen by Hildegard of Bingen as ideal union of Virginitas, integrity and spiritual independence, and Maternitas, Motherhood.
Fertility
Since Pessach and Easter wedding elements resound and quotes of Song of Songs, a marriage song of Bride and Groom.
Hieros Gamos resonates as holy union of Heaven and Earth, Spirit and Nature, Soule and G-d.
With a taboo time on weddings, maybe due to the closeness of fertile Celtic Beltane,
sensual feasts of May celebrate fertile and generous Nature.
Pushed to the shadows, all this turns witchcraft with its 'toil and trouble', haunted and hunted.
Blossoms - Hawthorn and Sweet Woodroff
Woodroff belongs to the May wine and its sweet infusions.
Reaching its full arom when it's wielded, giving less of a headache, when its stems are kept outside the beverage.
So less of healing yet intoxicating Cumarin can leak.
May Day follows May Eve, followed by 'Amaying'.
May poles are raised. Dancing continues. In Britain this is one of the occasions, where from Renaissance the Morris Dances do take place.
With greening and blossoming, frosts are - almost - gone. It is getting warmer. Spring matures. Summer draws near.
Fama - Fame - Family
The remainder of May dedicated to Family, sharing one Fame, one Fama, one clout and history.
To Weddings, Parenthood and Growing Up.
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wikimedia commons
- Widder, Normannische Buchmalerei, 15. Jhdt.
Vollfrühling.
Wetterwechsel. Durchtrieb. Ostern. Georgsritt.
April's Fool.
Kirschblüte & Apfelblüte. Sakura. Hanami.
Absicht: Blätter wachsen sehen. Jeden Tag.
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wikimedia commons - Sandro Botticelli, Venus und Mars, British National Gallery, London
2022-24
In diesen Jahren erhalten März und Mars eine tiefe, vielschichtige, komplett andere Bedeutung...
Equinox
März gehört dem Kriegsgott Mars und seinem Tier, dem Widder.
In diesen Monat fällt die Frühjahrstagundnachtgleiche (Equinox),
Jahresbeginn persischer Religionen, und eine Reihe von Frühlingsfesten.
Pessach und Ostern richten sich nach dem Frühlingsvollmond.
Waliser feiern ihren Nationalheiligen St. David am 1. März mit Lauch und Narzissen.
Am 17. März, zum Frühlingsbeginn, feiern Iren ihren Patron Padraigh, Patrick.
Grün ist die Farbe. Aufbruch die Stimmung.
"To Cure & to Care"
März gehört der Fastenzeit, den vierzig Tagen zwischen Karneval ('Tschüß, Fleisch') und Ostern.
'Fasten' heißt fest werden, fest machen, festigen (wie in 'fasten seatbelt').
Entgiften, Sortieren, Verabschieden folgen Vorfreude, Aufbauen und Aufblühen.
Praktischerweise zur Zeit der 'hungry gap' der Nahrungslücke,
wenn Vorräte aus eigenem Anbau zur Neige gehen, Kühe trocken standen
und Milch für Jungtiere gebraucht wurde.
Ordensleute folgen im Fasten einer Schedula (Ursprung des schedule), einem maßvollen Fastenplan.
Die Art des Verzichts wird besprochen.
Das Fasten soll keine Selbstüberschätzung oder Überheblichkeit auslösen.
Strenge Fastentage sind Aschermittwoch und Karfreitag,
Mittwoch, Freitag und Samstag reguläre Fastentage.
In der Regel wird auf Fleisch und Wein, Eier und Butter verzichtet.
In den orthodoxen Kirchen zusätzlich auf Milchprodukte und Öl.
Xerophagia, Trockenkost, findet eigene Rezepte.
Für Kranke und Schwache gelten Ausnahmen.
Gastfreundschaft durchbricht das Fasten.
Manche Kirchentraditionen nehmen Fastensonntage aus.
Eigene Fastentraditionen gelten, und Speisen wie Maultaschen,
Stockfisch oder Baklava, gesalzener und getrockneter Kabeljau.
Dessen Bedarf machte die Hanse reich.
Da man im Flüssigen, abgesehen vom Wein, Fasten nicht brechen kann,
brauten Klöster Starkbier als flüssiges Brot der Fastenzeit.
'Fasching' bedeutet Fastausschank.
Enthaltung & Wohlgeschmack
Bewußtem Verzicht, bewußter Achtsamkeit steht bewußter Genuß gegenüber.
Fasten balanciert und kalibriert Stoffwechsel und Waage, übt Seele und Geist,
bringt Gemüt und Geschmack in Einklang.
Aufmerksame Auswahl und freiwillige Beschränkung vertiefen Gustus,
Geschmack, zum vollen, wahren, tiefen Genießen.
Gleichzeitig bereitet sich der Körper in der hungrigen Phase vor dem Frühjahr auf das helle Halbjahr vor.
Er entschlackt und erneuert. Frühjahrskuren und Anwendungen spülen Giftstoffe aus.
Gut gewählte Fastenkost führt dem Körper Mineralien zu und kräftigt.
'Wie Innen, so Außen'
Das Wählen, Üben und bewußte Aushalten passt zum Frühjahrsputz.
Altes verabschiedet sich. Neues taucht auf und ist willkommen.
Sortieren und Polieren macht Luft und Raum, öffnet das Haus für Wärme und Licht.
Gleichzeitig werden nach dem Tauwetter Brunnen geputzt und vorbereitet.
'Wie drinnen, so draußen'
Tees für den Körper wie Ackerschachtelhalm oder Nessel
helfen auch dem erwachenden Garten und Pflanzen im Haus.
Sie kräftigen Pflanzengewebe, nähren und beugen Krankheiten vor.
Mit der Weidenblüte beginnt die Gartenarbeit mit Aufräumen und Rückschneiden. Jäten und Nähren.
Ansaaten beginnen.
Auf der warmen Fensterbank, oder im Freien, "wenn man mit blankem Podex auf der Erde sitzen kann".
(Alte englische Gartenweisheit.)
Lässt sich allerdings auch mit dem Ellenbogen prüfen. Das schont die Nachbarn.